Es ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten rund um das Thema “Wildcampen” in Deutschland. Während Nico´s Wandertour von Xanten nach Köln haben wir zu diesem Thema die meisten Fragen gestellt bekommen. Für uns Grund genug sich einmal etwas näher mit dem Thema auseinander zu setzen.
Also die wichtigste Frage zuerst: Ist Wildcampen in Deutschland verboten?
Die Antwort: Ja, aber…
Wildcampen an sich ist außerhalb von ausgewiesenen Plätzen grundsätzlich verboten. Jedoch erlaubt der Gesetztgeber, das Ruhen, Lagern und Biwakieren bzw. verbietet es nicht explizit. Dies führt dann zwangsläufig zu der Frage: Wo ist der Unterschied? Wenn ihr mit dem Wohnwagen oder Zelt irgendwo in Deutschland euer Nachtlager aufschlagt, es euch mehr oder weniger häuslich einrichtet, anfangt zu kochen und mehr als nur ein paar Stunden bleibt, dann fällt das definitiv unter den Begriff “Campen”. Wenn ihr euch während einer Wanderung hingegen nur ausruht, um Kraft zu tanken für den weiteren Weg, dann fallt dies wohl eher unter die Begriffe “Rasten” bzw. “Ruhen”. Ihr merkt schon: Wir bewegen uns in einem Graubereich.
Wenn ihr euch die folgenden 10 Ratschläge von uns zu Herzen nehmt, solltet ihr höchstwahrscheinlich keine Probleme bekommen, wenn ihr euer Lager aufschlagt:
- Schlagt euer Zelt keinesfalls in Naturschutzgebieten oder auf privatem Gelände auf. Hier drohen empfindliche Geldstrafen bis 5000 Euro!
- Wenn es die Witterung hergibt, erholt euch in einer Hängematte oder schlaft unter freiem Himmel auf eurer Isomatte im Schlafsack. Der Nachthimmel ist eh viel spannender als die Außenhaut des Zeltes.
- Sucht euch eine möglichst abgelegene Stelle, wo ihr weder andere Personen noch Tiere stört und schlagt euer Lager wirklich nur zur Erholung bzw. zum Schlafen auf.
- Entzündet auf keinen Fall ein Lagerfeuer oder fangt an zu kochen! Dafür gibt es fast überall ausgewiesene Plätze. Zuverlässige Infos bekommt ihr bei der Stadtverwaltung oder (falls vorhanden) bei der Touristen-Info.
- Vermeidet Lärm, Lichtbelästigungen und vor allem Müll!
- Sucht euch euren Rastplatz möglichst spät und verlasst diesen auch möglichst früh. So ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass ihr jemanden stört.
- Sollte sich dennoch Jemand an euch stören: Nicht auf Konfrontation gehen. Entschuldigt euch, erklärt eure Situation und zieht im Zweifel an einen besser geeigneten Ort weiter.
- Solltet ihr tatsächlich in einen Konflikt mit der Polizei oder dem Ordnungsamt geraten: Erklärt, dass ihr nur kurz Rast macht, um euch zu erholen!
- Nur für den Fall der Fälle: Beim “Wildcampen” handelt es sich um ein sogenannantes Antragsdelikt. Das heißt: Es muss euch jemand anzeigen, damit die Strafverfolgung aufgenommen wird. Die Polizei wird daher bemüht sein eine Anzeige zu vermeiden und es in den meisten Fällen bei einer Ermahnung oder einem Platzverweis belassen. Verhaltet euch also rücksichtsvoll und kooperativ.
- Ganz wichtig: Nehmt eure Hinterlassenschaften, insbesondere den Müll wieder mit! Man kann es einfach nicht oft genug sagen!
Wenn ihr diese 10 Punkte also bei eurer nächsten Wandertour durch die Heimat beherzigt, solltet ihr keine Schwierigkeiten bekommen. Nehmt Rücksicht auf andere Menschen, Tiere und Umwelt. Dann macht das ganze auch richtig Spaß und Ihr könnt euer Outdoor-Erlebnis voll und ganz genießen. Zum Schluss sei noch gesagt, dass wir keine Rechtsexperten sind und es sich hier nur um unserer Empfehlungen basierend auf unseren eigenen Erfahrungen und Recherchen handelt.
Wenn ihr weitere Fragen oder Anmerkungen zum Thema habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar. Wir freuen uns über jedes Feedback und teilen gerne unsere Erfahrungen mit euch.
4 Kommentare
Hallo ihr Zwei! Sehr schön zusammengefasst die ganze Thematik 🙂 Vielen ist das bestimmt vollkommen unklar gewesen… und noch mehr haben bestimmt schon einmal darüber nachgedacht, an dem ein oder anderen malerischen Ort in Deutschland ihr Zelt(lager) aufzuschlagen 🙂 Mehr Beiträge wie diesen hier, bitte! Ganz liebe Grüße von uns beiden 😀
Vielen Dank ihr beiden 🙂 Freut uns, dass euch der Artikel gefallen hat! Liebe Grüße an euch zurück <3
Hallo,
schöner Beitrag, ich habe Nicos Tour in seinen Stories auch gerne verfolgt. Ich bin nur ein viel zu großer Schisser 😀 Zelten würde ich mir ja noch zutrauen, aber in der Hängematte ganz im Freien schlafen? Da würde ich wahrscheinlich kein Auge zu machen, weil …. Eben. Weil nix, das ist mir bewusst. Aber ein Schisser bleibe ich leider trotzdem *hehe*. Geht denn die Hängematte mit auf große Tour nächstes Jahr? Und wo schläft dann Mandy???
Liebe Grüße
Magdalena
Hey liebe Magdalena 🙂
Vielen Dank dir, dass freut uns sehr! Das mit der Angst kann ich (Mandy) aber nur sehr gut nachvollziehen 😀 Ich glaube ich könnte das auch nicht so einfach! Aber ich denke einen Versuch ist es irgendwann auf jeden Fall mal wert und wenn man sich ein bischen daran gewöhnt hat, ist es sicherlich nicht mehr so angsteinflößend ^^Ich glaube meine größte Sorge wäre auch am meisten, dass mir zu kalt wird *haha* Bin nämlich so eine richtige Frostbeule 😀
Ich denke Nico nimmt seine Hängematte definitiv mit! Also zum “herumhängen” ist sie für uns beide ja optimal geeignet.
Hab ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Nico und Mandy